Teilnahme israelischer Siedlungsklubs an Fußballspielen – Offener Brief an den Österreichischen Fußball-Bund (ÖFB)

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir von BDS Austria, Teil der internationalen Menschenrechtskampagne Boycott, Divestment and Sanctions, schreiben Ihnen anlässlich des Frauen WM-Qualifikationsspiels Österreich gegen Israel am 23. November 2017. BDS ist eine internationale Kampagne, die einem Aufruf der palästinensischen Zivilgesellschaft nach Boykott, Desinvestition und Sanktionen folgt, um mit gewaltfreien Mitteln Druck auf Israel auszuüben, bis es internationales Recht einhält.

Die drei erklärten Ziele der BDS-Kampagne beruhen auf allgemeinen Menschenrechten und dem internationalen Völkerrecht:

1) Das Ende der Besetzung und Kolonisation allen arabischen Landes und ein Abriss der Mauer.
2) Die vollkommene rechtliche Gleichstellung der arabisch-palästinensischen BürgerInnen Israels.
3) Die Anerkennung der Rechte der palästinensischen Flüchtlinge, in ihre Heimat und zu ihrem Eigentum zurückzukehren, wie es in der UN-Resolution 194 vereinbart wurde.

Israel bricht täglich internationales Recht, indem es fremdes Land besetzt hält, PalästinenserInnen systematisch diskriminiert und ihnen ihre Lebensgrundlage raubt. Die FIFA verstößt gegen ihre eigene Regel, die es Mitgliedsverbänden untersagt, Spiele auf Territorium eines anderen Verbandes ohne dessen Genehmigung auszutragen. Die israelische Liga verletzt diese Regel ganz klar, indem sie gegen den Willen des palästinensischen Verbandes Spiele im besetzten palästinensischen Gebiet austrägt.

Im Dezember 2016 bestätigte der UN-Sicherheitsrat [1] erneut, was Rechtsgelehrte und UN-Resolutionen bereits seit Langem feststellen: Dass der Siedlungsbau im besetzten palästinensischen Gebiet „keine rechtliche Gültigkeit hat und eine schwerwiegende Völkerrechtsverletzung darstellt“. Bereits in der Vergangenheit wurde die FIFA mehrmals von vielen internationalen Vereinen dazu aufgefordert, nicht zu solchen Verletzungen beizutragen.

Wir rufen den ÖFB daher auf, Stellung im Streit um die Klubs aus illegalen Siedlungen zu beziehen. Wir fordern die Verantwortlichen des ÖFB auf, in den Kontakten rund um das WM-Qualifikationsspiel Österreich gegen Israel den Verantwortlichen des israelischen Verbandes deutlich mitzuteilen, dass Klubs aus illegalen Siedlungen kein Recht auf Teilnahme an sportlichen Bewerben irgendeines Verbandes haben. Auch fordern wir den ÖFB auf, in den internationalen Gremien der UEFA und der FIFA dahingehend tätig zu werden, dass es zu einer Verurteilung des israelischen Verbandes auf Grund der Teilnahme der Siedlungsklubs in der israelischen Meisterschaft kommt.

Verletzungen internationalen Rechts und Diskriminierung sollen weder im Fußball noch außerhalb Platz finden!

[1] https://www.un.org/press/en/2016/sc12657.doc.htm

Weiterführende umfassende Informationen finden sich auf der Website der weltweiten BDS-Kampagne unter „Red Card Israel“.

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