Boykott

Konsum- bzw. Warenboykott

Der Konsumboykott ist ein bewusster Akt von Einzelpersonen, aus politischen Gründen keine Waren und Dienstleistungen israelischer Firmen zu beziehen und internationale Unternehmen zu meiden, die durch ihre Geschäftstätigkeit von den diskriminierenden Praktiken in Israel und in den besetzten Gebieten profitieren. Die Kampagne macht auf israelische Völker- und Menschenrechtsverletzungen aufmerksam und thematisiert die Verstrickung hiesiger Unternehmen in diese Politik. Inhaltlich liegt der Schwerpunkt auf der systematischen Diskriminierung der palästinensischen Bevölkerung beim Zugang zu Wasser und Land in Israel und den besetzten Gebieten und auf der völkerrechtswidrigen Ausbeutung natürlicher Rohstoffe unter dem Regime der Besatzung.

Kultureller Boykott

Die Palästinensische Kampagne für akademischen und kulturellen Boykott (PACBI) fordert Kulturschaffende und Kultureinrichtungen weltweit auf, nicht mit kulturellen Institutionen aus Israel zusammenzuarbeiten und Einladungen zur Teilnahme an Veranstaltungen in Israel abzulehnen. Israelische Kultureinrichtungen sind Teil des ideologischen und institutionellen Rahmens, der PalästinenserInnen fundamentale Rechte abspricht. Seit einigen Jahren setzt Israel Kulturschaffende und kulturelle Produktionen gezielt ein (Stichwort: “Brand Israel”-Kampagne), um von seiner aggressiven Politik gegenüber den PalästinenserInnen abzulenken und die Illusion eines toleranten Landes zu vermitteln.

Ein detaillierter Leitfaden zum kulturellen Boykott von PACBI gibt umfassend Auskunft darüber, wie der (institutionelle) kulturelle Boykott durchzuführen ist ohne die freie Meinungsäußerung zu beschränken. Zu den gängigsten Fragen gibt dieses F.A.Q. zum kulturellen Boykott Auskunft.

Akademischer Boykott

Israelische Forschungseinrichtungen und Universitäten sind massgeblich an der Ausarbeitung und Umsetzung jener Strukturen beteiligt, die der militärischen wie zivilen Unterdrückung und Entrechtung der PalästinenserInnen in Israel und den besetzten Gebieten dienen. Einen guten Überblick über die Komplizenschaft zwischen Wissenschaft und Repression bietet eine 2009 erschiedene Broschüre aus der Reihe “The Economy of the Occupation” des israelisch-palästinensischen Alternative Information Center (AIC). Des Weiteren sind PalästinenserInnen massiven Einschränkungen in ihrem Recht auf Bildung und ihrer akademischen Freiheit ausgesetzt. Daher ruft die Palästinensische Kampagne für akademischen und kulturellen Boykott (PACBI) WissenschaftlerInnen, Intellektuelle, Lehrpersonal und Studierende auf, von jeglicher Zusammenarbeit mit israelischen Forschungsinstituten, Universitäten, Bildungseinrichtungen etc. abzusehen und Einladungen zur Teilnahme an Konferenzen und anderen wissenschaftlichen Veranstaltungen in Israel abzulehnen. AkademikerInnen sowie akademische Verbände und Institutionen werden aufgefordert, Veranstaltungen, Vereinbarungen und Projekte aller Art zu boykottieren, die einer Normalisierung der Beziehungen zu Israel auf akademischer Ebene gleichkommen.

Genauso wie der kulturelle Boykott ist der akademische Boykott in erster Linie ein institutioneller Boykott. Daher ist die bloße Zugehörigkeit einer Person zu einer israelischen akademischen Einrichtung kein ausreichender Grund für einen Boykott. Ein detaillierter Leitfaden zum akademischen Boykott von PACBI informiert über dessen genaue Richtlinien und Prinzipien. Zu den gängigsten Fragen, darunter auch die nach dem Verhältnis von akademischer Freiheit und Boykott, gibt dieses F.A.Q. zum akademischen Boykott Auskunft.