Offen rassistischer vs. liberaler Zionism a la G4S

Orwell ließ die RepräsentantInnen der Macht in seinem Roman 1984 propagieren: „Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei und Unwissenheit ist Stärke“. Nachdem sich Orwell kürzlich wohl im Grabe umgedreht haben muss, als die israelische Justizministerin BDS zum „tunnelgrabenden Terrorismus“ erklärte, und in Europa ein Bild von Israel herrscht, als sei das ganze Land eine einzige Hippieparty, wollen wir folgendes mit unserer Collage ausdrücken:

Das obere Bild stammt aus einer Seitenstraße der Shuhadastraße in Al-Khalil/ Herbron. Militante jüdische SiedlerInnen haben es aufgesprüht. Die Shuhadastraße ist zeitweise eine No-Go Area für die dort lebenden PalästinenserInnen, für sie besteht dort Lebensgefahr. Die extreme und faschistische Variante von Kolonialismus, Rassismus und Apartheid wie er in Al-Khalil/ Hebron in Erscheinung tritt und durch solche Graffitis von rechtsextreme SiedlerInnen offen gezeigt wird, gilt nicht für ganz Israel/Palästina. Er gilt nur für manche Zonen und dort nur für bestimmte Zeiträume. Das Entscheidende ist, dass ein solcher Zustand von Menschenverachtung jederzeit – organisiert oder spontan – auftreten kann. Eine jüdisch-israelische Meute hetzt PalästinenserInnen durch Haifa, Nablus wird in 30 Minuten vollkommen abgeriegelt und das Militär erschießt Jugendliche bei der Fahndung, der Gazastreifen wird mit Flächenbombardements übersät.

Allerdings gäbe es den rassistischen Apartheidstaat Israel heute nicht, wenn die ZionistInnen und ihre UnterstützerInnen nicht seit dem Beginn der Besiedlung und ethnischen Säuberungen vor rund 100 Jahren oftmals und zwingend auch andere – zivile – Maßnahmen angewendet hätten. Ein Teil der Bevölkerung wurde massakriert, ein Teil wurde vertrieben. Und die, die überlebten und blieben, wurden und werden hinter Zäunen und in Sonderzonen verwaltet, drangsaliert und kontrolliert. Sie werden “G4St”.

Das ist der Unterschied zwischen einem offen rassistischen Zionismus und der weitaus erfolgreicheren Variante eines liberalen G4S-Zionismus.

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