Die “Israeli Apartheid Week” (IAW) ist eine seit 2005 jährlich stattfindende, internationale Aktionswoche mit zahlreichen Veranstaltungen. In Wien wird die IAW seit 2015 von BDS Austria veranstaltet. Ziel der IAW ist es, das vorherrschende Bild Israels als friedlich, tolerant und demokratisch zu entzaubern und stattdessen darüber aufzuklären, wie Israel fortwährend Menschenrechte und Internationales Recht verletzt. Ein zufällig genau während der österreichischen IAW 2017 veröffentlichter UN-Bericht bestätigt, dass Israel ein System der Apartheid gegenüber den PalästinenserInnen aufrechterhält. (1) Dass der Bericht kurz nach seiner Veröffentlichung zurückgezogen wurde und die Vorsitzende der verantwortlichen UN-Wirtschafts- und Sozialkommission für Westasien aus Protest zurücktrat (2), ist nur ein eindrückliches von vielen Beispielen für die Relevanz von Aufklärungsarbeit wie der im Rahmen der IAW getätigten. Nicht zuletzt ist dies jedoch auch ein Beispiel dafür, dass eine solche Aufklärungsarbeit als gefährlich empfunden wird für die Aufrechterhaltung des status quo und die FreundInnen und ApologetInnen der Apartheid versuchen, sie zu unterbinden. (3) Auch dieses Jahr werden sie uns jedoch nicht zum Schweigen bringen.
Unser Programm für die IAW 2018 im Detail:
07.03.2018, 18.30 Uhr
“Widerstand gegen Apartheid – damals und heute”
Podiumsdiskussion mit Roshan Dadoo (Südafrika/Großbritannien) und Ronnie Barkan (Israel/Deutschland)
Ort: Dar al Janub, Kleistgasse 8, 1030 Wien
Gemeinsam mit den erfahrenen BDS AktivistInnen Roshan Dadoo (Südafrika/Großbritannien) und Ronnie Barkan (Israel/Deutschland) widmen wir uns den Parallelen zwischen dem historischen Anti-Apartheidskampfes in Südafrika und dem aktuellen zivilen Widerstand gegen das israelische Apartheidregime.
Roshan Dadoo arbeitet und forscht derzeit im Bereich Flucht, Migration und Rassismus. Ihre Eltern, Winnie und Yusuf Dadoo, leisteten vorort sowie aus ihrem Exil in London einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen die südafrikanische Apartheid. Roshan hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Lebenswerk ihrer Eltern fortzusetzen. Sie wird uns erläutern, warum es wichtig ist, der Apartheid jenseits nationaler und kultureller Grenzen den Kampf anzusagen.
Ronnie Barkan ist Mitbegründer von „Boycott from Within“. Als langjähriger jüdisch-israelischer Aktivist ist er ein lebendes Beispiel dafür, dass Solidarität keine religiösen oder ethnischen Präferenzen kennt.
09. März 2018, 16 Uhr
Antirassistischer Stadtspaziergang
Start am „Theodor-Herzl-Platz“, 1010 Wien
Unser antirassistischer Stadtspaziergang thematisiert die weitreichenden Folgen des Zionismus als kolonialer Ideologie und deren Fortbestand nicht nur in Israel-Palästina, sondern auch im heutigen Europa, das die Technologie und Logik von Aparheid über zahlreiche Kooperationen mit Israel re-importiert. Mit Anschauungsmaterial und symbolischen Aktionen wie der Umbennenung von Plätzen werden wir insgesamt fünf Orte im Zentrum Wiens aufsuchen, um nationale Geschichtsvermittlung in Österreich in Frage zu stellen, indem wir sie in einem globalen Kontext betrachten. Wir versprechen: Es wird spannend…
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SEI DABEI!
#IAW2018
#BoycottIsrael
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(2) http://www.bbc.com/news/world-middle-east-39310154. Für den Wortlaut des Rücktrittschreibens siehe http://www.jadaliyya.com/Details/34107/Text-of-Resignation-Letter-by-ESCWA-Executive-Secretary-Rima-Khalaf.
(3) Siehe beispielsweise die unermüdlichen Versuche, unseren letztjährigen IAW Votrag mit der Rechtsanwältin Salma Karmi-Ayyoub zu verhindern. http://bds-info.at/das-enge-korsett-der-demokratie-oder-wer-sich-nicht-bewegt-spuert-seine-fesseln-nicht/.